Du kennst das bestimmt auch: Die Teamleitung führt wieder einen, aus Deiner Sicht, sinnlosen Prozess ein, Du musst Dich für Dinge rechtfertigen, die Du nicht verstehst, und plötzlich merkst Du, wie die Wut in Dir hochkocht. Das Herz rast, die Gedanken überschlagen sich, und am liebsten würdest Du einfach explodieren.
Genau diese Situation erlebte kürzlich ein Coachee von mir – ein erfahrener Ingenieur, der bisher immer frei agieren konnte. Seit die neue Teamleitung da ist, fühlt er sich gegängelt und machtlos. Die Wut begleitet ihn nach Hause, er kann sich nicht mehr konzentrieren, und seine Projekte leiden darunter.
Falls Du Dich in dieser Beschreibung wieder erkennst, bist Du nicht allein. Emotionale Regulation oder Emotionale Intelligenz im beruflichen Kontext ist eine der wichtigsten Fähigkeiten unserer Zeit – und zum Glück erlernbar.
Wut ist nicht per se schlecht – sie zeigt uns, dass etwas nicht stimmt und kann durchaus motivierend wirken. Problematisch wird es, wenn sie unkontrolliert auftritt und unsere Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigt. In emotional aufgeladenen Momenten treffen wir oft Entscheidungen, die wir später bereuen.
Das Fatale: Wut ist ansteckend. Sie beeinflusst nicht nur Deine eigene Leistung, sondern auch das gesamte Teamklima. Kollegen spüren Deine Anspannung, und schnell entsteht eine negative Spirale.
Wann anwenden: Sobald Du merkst, dass Wut in Dir aufsteigt – vor, während oder nach schwierigen Gesprächen.
So geht's:
Warum es funktioniert: Diese Technik aktiviert Dein parasympathisches Nervensystem und reduziert sofort die Stresshormone in Deinem Körper. Du gewinnst Zeit und kannst bewusster reagieren.
Praktisches Beispiel: Statt sofort auf eine provokante E-Mail zu antworten, gehst Du kurz auf die Toilette, wendest die STOP-Technik an und formulierst dann eine durchdachte Antwort.
Die Technik: Stelle Dir vor, Du beobachtest die Situation von außen, wie ein neutraler Zuschauer. Frage Dich: "Was würde ein Außenstehender über diese Situation denken?"
Sprachliche Distanzierung: Statt "Ich bin wütend" sage innerlich "Ich bemerke, dass Ärger in mir aufkommt." Diese kleine Veränderung schafft mentalen Abstand und gibt Dir mehr Kontrolle.
Vor wichtigen Terminen: Nimm Dir 30 Sekunden für die 4-7-8 Atemtechnik. Das ist Deine Investition in ein erfolgreiches Gespräch.
In der Situation: Nutze die Technik für den inneren Abstand. Niemand wird es bemerken, aber Du gewinnst wertvolle Sekunden für eine bewusste Reaktion.
Nach schwierigen Gesprächen: Nutze die STOP-Technik - Gehe kurz vor die Tür oder auf die Toilette und wende den inneren Abstand an. Reflektiere, bevor Du handelst.
Genau wie körperliche Fitness braucht auch emotionale Regulation regelmäßiges Training. Je öfter Du diese Techniken in weniger herausfordernden Situationen übst, desto automatischer werden sie in Stressmomenten. Die 4-7-8 Atemtechnik kannst du auch ohne Krise mehrmals am Tag trainieren. So kannst du im Ernstfall einfacher darauf zugreifen.
Mein Tipp: Führe eine Woche lang ein Emotionstagebuch. Notiere Dir, wann Wut aufkommt, was der Auslöser war und welche Technik Dir geholfen hat. Du wirst überrascht sein, welche Muster Du erkennst.
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